CST

Craniosacrale Therapie (CST)

Durch das An- und Abschwellen der Gehirn- und Rückenmarkflüssigkeit (Liquor) entsteht zwischen dem Schädel (lat. Cranium) und dem Kreuzbein (lat.Sacrum) ein wellenartiger Impuls, der innerhalb der Gehirn- und Rückenmarkhäute weitergeleitet wird. Dieser körpereigene Rhythmus vollzieht sich 8-12 Mal pro Minute, ebenso wie Herzschlag und Atmung einen eigenen Rhythmus haben. Diese feine Eigenrhythmik überträgt sich auf alle anderen Körperbindegewebe, so daß man heute eigentlich besser von Histiotherapie (gr. histos = Gewebe) sprechen müßte.

Der amerikanische Osteopath (Osteopathie heißt Knochenleiden) Andrew Taylor Still (1828-1917) entwickelte das knöcherne Grundkonzept. Die Craniosacrale Therapie, ein Teilbereich der Osteopathie, hat sich als eigenständige Therapieform unterschiedlicher Lehrmeinungen in den 70er Jahren besonders in Nordamerika etabliert und wird seit 1988 auch in Deutschland berufsbegleitend gelehrt.

Craniosacrale Therapie ist eine sanfte, manuelle Untersuchungs- und Behandlungsmethode. Sie arbeitet mit sehr leichter Berührung hauptsächlich am Kopf und am Kreuzbein, sowie an der Wirbelsäule. Hierbei wird meist nur äußerst geringe physische Kraft benutzt, am Schädel selten mehr als 5 Gramm Druck. Widerstände und Spannungen im Gewebe werden auf diese Weise weder übergangen noch überwältigt.

Es wird die Harmonie und Stärke des craniosacralen Rhythmus erspürt. Dort wo der Rhythmus kaum oder asymmetrisch spürbar ist, liegt eine Einschränkung vor. Durch genaue und tiefgehende Kontaktnahme an Knochen, bindegewebigen Membranen und inneren Strukturen werden in manipulationsfreier Körperarbeit solchen Einschränkungen wieder behoben und die Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Körpers unterstützt.

Das Craniosacrale System hat Einfluß auf alle anderen Funktionssysteme:
Zentrales- und vegetatives Nervensystem, Muskel- und Skelettsystem, Gefäß-, Lymph- und Hormonsystem.

Es steuert übergeordnet die Funktion der inneren Organe, die Wahrnehmung der Körperstellung im Raum sowie des Körperbefindens. Jedes körperliche Problem spiegelt sich im craniosacralen System wider.

Umgekehrt gilt: jede Störung im Craniosacralen Impuls kann Organfunktionsstörungen auslösen. Viele dieser Funktionsstörungen, ob akut auftretend oder schon lange bestehend, können vom Körper bis zu einem gewissen Grad kompensiert werden, es kostet dann jedoch den Organismus mehr Energie, seine Normalfunktion zu erfüllen.
Bei starken Störungen, aber auch bei Anhäufung von vielen kleineren körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen, ist die Eigenregulationsfähigkeit des Körpers oft erschöpft. Die Symptome solcher Funktions- oder Energieblockaden des Körpers zeigen sich u.a. im gebremsten craniosacralen Rhythmus, der mit CST wieder ausbalanciert werden kann.

So kann CST hilfreich sein bei:

  • Migräne, Neuralgien, Kopfschmerzen
  • Zuständen nach HWS-Schleudertrauma
  • Kiefergelenkbeschwerden, Zähneknirschen
  • Schulter-, Nacken-, Rückenschmerzen
  • Becken-Steißbein-Schmerzen / besonders in Schwangerschaft, nach Geburten oder Prellungen
  • Seh-, Hör-, Riech-, Sprech- und Schluckstörungen
  • Tinnitus, Schwindel
  • bei Streß, innerer Unruhe, Schlafstörungen, Müdigkeitssyndrom
  • Infektanfälligkeit

Durch die Möglichkeit, Craniosacral-Diagnostik und -Therapie mit weichen Manualtherapietechniken speziell für das Kindesalter und mit Akupressur-techniken zu kombinieren, ist diese Methode auch im Babyalter und bei Kleinkindern einsetzbar. Die Technik ist so sanft, daß das Kind keinen Schmerz empfindet.

Angebracht ist der Einsatz der CST bei Babys u.a.

  • nach langer, schwerer oder schneller, überstürzter Geburt
  • nach Kaiserschnittentbindungen
  • nach Saugglocken-, Zangengeburt
  • bei sehr oft weinenden, unruhigen Babys
  • aber auch beitrink- und bewegungsfaulen Babys
  • bei Babys mit auffallend veränderter Kopfform
  • bei Babys mit auffallend überstreckter Körperhaltung
  • bei asymmetrischer Arm- und Beinhaltung
  • bei 3-Monats-Koliken, bei Blähungen
  • bei Milchschorf und Neurodermitis

Im Kleinkind- und Schulalter lohnt der CST-Einsatz

  • bei sehr unruhigen, hyperaktiven Kinder
  • ebenso bei zu ruhigen, ängstlichen Kindern
  • bei sich häufenden Krankheiten im Kindesalter
  • bei Lernproblemen
  • bei Kindern mit Auffälligkeiten am Bewegungsapparat
  • bei Zuständen nach Unfall oder Operation
  • bei verzögerter motorischer und sprachlicher Entwicklung

Je früher die Lösung der Funktionsstörungen erfolgt, um so mehr hat der Körper Energie für das normale Wachsen und das Gedeihen.

CST harmonisiert die Funktion der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) und somit des gesamten Hormonsystems und steigert damit die Eigenregulationsfähigkeit des Organismus.

Ausbildung

1987 Abschluß Manuelle Therapie nach Prof.Lewit

1997/98 Grundausbildung in Craniosacraler Diagnostik und Therapie nach Upledger

1999/2000 Manuelle Medizin bei Kindern, Dr. Irmgard Seifert/ Deutsche Gesellschaft für Manuelle Medizin

1999 bis 2010 CST und Atlastherapie – Erweiterungs- kurse und Hospitationen, speziell in der Säuglings- und Kinderbehandlung bei Dr.Benjamin Shield, USA,

Dr. Joelle-Aimeè Toulouse, Österreich, Silke Sophie Jung, Rastatt, Dr.Robby Sacher, Dortmund, und Dr. Lutz Koch Hamburg, Teilnahme an DGMM-, EWMM- und ÄMKA-Kongressen

Die Behandlung

Craniosacrale Diagnostik und Therapie wird in zeitaufwendiger Einzelsitzung nach ganzheitlichem Behandlungskonzept mit Elementen der Manual-therapie an den Gelenken sowie der Wirbelsäule, mit energetischer chinesischer sowie japanischer Akupunktur-Diagnostik und Akupressur, mit Triggerpunkttechniken und mit Muskeldehn- und Weichteiltechniken dem individuellen Befund folgend angeboten und ausgeführt.

Diese spezielle Kombination ist eine Besonderheit meiner Praxis.

Wiederholungen der CST sind je nach Befund und Ansprechen auf die Behandlung zunächst nach
2 bis 4 Wochen, später in 6-8wöchigem Abstand empfohlen.

 

Kosten

Die Kosten dieser Behandlung werden Ihnen privat in Rechnung gestellt. Sie werden nach dem Aufwand der Behandlung individuell berechnet.

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen oder erstatten diese Kosten nicht.

Bei Interesse an der Behandlung wenden Sie sich bitte zur Terminabsprache an das Praxis-Team.